Energiespeicher prüfen
Entladefunktion
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Zur Prüfung von Energiespeichern wie Batterien, Ultracaps und Kondensatoren bieten einige H&H-Serien eine Funktion zum kontrollierten Entladen unter definierten Betriebs-, Schutz- und Abschaltbedingungen.
Bei lokaler Bedienung wird der Benutzer durch die Konfiguration geführt, so dass das Gerät einige wichtige Einstellungen wie z. B. Strom- und Spannungsbegrenzung fordert.
Bei der laufenden Entladung kumuliert die Last die dem Prüfling entnommene Ladung in Ah und die Energie in Wh. Diese werden ebenso wie die aktuellen Messwerte für Spannung und Strom mit der verstrichenen Entladezeit auf dem User Interface angezeigt.
Betriebsart für die Entladung
Die Entladefunktion ist prinzipiell in jeder Betriebsart möglich. Bei lokaler Bedienung gibt es die folgenden Betriebsarten:
- Strombetrieb
- Leistungsbetrieb
- Widerstandsbetrieb
- dynamische Entladung im List-Betrieb
- IUa-Entladung
Im Leistungsbetrieb arbeitet das Gerät software-geregelt unter Verwendung eines schnellen, jedoch niedriger auflösenden A/D-Wandlers. Ob Genauigkeit und Auflösung für die Prüfung ausreichend sind, bleibt dem Anwender zu entscheiden.
IUa-Entladung
Eine besondere Entladeart ist die CC+CV- bzw. IUa-Entladung. Dabei wird der Prüfling zunächst mit konstantem Strom bis zu einer definierten Minimalspannung (Sollwert des Unterspannungsschutzes) entladen. Bei Erreichen dieser Spannung schaltet das Gerät implizit in den Spannungsbetrieb um, d. h. die angegebene Spannung wird so lange konstant gehalten, bis der gemessene Strom unter den Wert des Stoppkriteriums Strom gesunken ist. Erst dann schaltet das Gerät den Lasteingang ab und die Prüfung ist beendet.
Stoppkriterien:
- max. Ladung
- max. Energie
- max. Zeit
- min. Strom
- min. Spannung
Wenn eines der Stoppkriterien erreicht ist, schaltet das Gerät den Lasteingang bzw. den Ausgang (bei einer Quelle-Senke) aus und deaktiviert die Entladefunktion.
Statische Messdatenerfassung
Zur Speicherung von Messdaten ist sowohl bei lokaler Bedienung als auch bei digitaler Fernsteuerung die statische Messdatenerfassung aktivierbar.
Messdatenerfassung mit Nachlaufzeit auf USB-Speicher
Bei lokaler Bedienung kann das Gerät die ermittelten Messwerte auf einen USB-Stick mitschreiben. Beim Datenlogging lässt sich eine Nachlaufzeit definieren, um die Erholungsphase des Prüflings nach dem Abschalten zu dokumentieren.
Ladefunktion
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Mit den Quellen-Senken von H&H lassen sich Energiespeicher auch definiert laden. Dies geschieht im Konstantstrom- oder -leistungsbetrieb mit den gleichen Stoppkriterien wie beim Entladen.
Zyklierfunktion
Zur Prüfung von Energiespeichern wie Akkumulatoren, Ultracaps und Kondensatoren kann man bei einer H&H Quelle-Senke über die Bedienerschnittstelle einen angeschlossenen Prüfling kontrolliert zyklieren, d.h. wiederholt laden und entladen. Beim Zyklieren werden abwechselnd die Lade- und die Entladefunktion mit einstellbarer Zyklenzahl ausgeführt. Zwischen Lade- und Entladefunktion ist eine Erholungszeit definierbar.
Spannungen und Temperatur scannen
Das optionale Scan & Temperature Board ist eine Messkarte mit 12 Spannungs- und 2 Temperaturmesskanälen. Sie bietet sich an zur Messung der Zell-, Modul- bzw. Packspannungen von Batterien, Akkumulatoren und Brennstoffzellen, aber auch zur Messung anderer Komponenten wie z. B. Kabeln oder Sicherungen.
Innenwiderstand einstellen
Noch eine Spezialfunktion von Quellen-Senken: Um möglichst flexibel verschiedene Quellen nachzubilden, ist im Konstantspannungsbetrieb CV ein variabler Innenwiderstand einstellbar.
Analog dazu kann im Konstantstrombetrieb CC ein Leitwert eingestellt werden.
Innenwiderstand messen
Die autarke Funktion berechnet in einem Verfahren, wie es in verschiedenen Standards, z. B. DIN EN 61951, DIN EN 61960 beschrieben ist, den Innenwiderstand des Prüflings.